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Assie,
die "Zwinger-Hündin"
Aus quälerischer Haltung retteten wir viele Hunde Eine Männerstimme erklärte mir am 29.3. am Telefon, dass Leute in Frechen einen Hund im Zwinger zurückgelassen hätten, nachdem sie ausgezogen seien: "Obwohl die jetzt in der gleichen Straße - quasi schräg gegenüber - wohnen, kümmern die sich nicht um das Tier. Der Hund hat mindestens seit zwei Wochen weder Futter noch Wasser bekommen. Kümmern Sie sich doch mal darum!" Ich fragte nach seinem Namen. Aber er wollte ihn nicht nennen: "Ich arbeite bei denen. Wenn die raus kriegen, dass ich das gemeldet habe, kann ich meinen Job vergessen!" Also ließ ich mir die Adresse des Hundes angeben und notierte sie auf einen einfachen Block. Das war wieder mal so ein Fall der Fälle, die ich liebe. Zu feige, um seinen Namen zu nennen. Einfach anrufen und sagen: "Nun macht mal..." Damit hatte dieser Mensch seine "Pflicht" getan und uns die Arbeit und die Verantwortung übertragen. So einfach ist das für die meisten Menschen! Und wir stehen da und haben keine Zeugen falls die Sache vor Gericht geht... Einen Stadtplan breitete ich vor mir aus um zu sehen, in welcher Gegend sich besagter Zwinger befand. Ich schrieb die Autoroute auf: "Damit Gerd gleich weiß, welchen Weg er nehmen muss. Wenn er nachmittags von der Arbeit kommt, kann er sich gleich darum kümmern," dachte ich, als plötzlich die Türe aufging. Norbert kam gerade von der Nachtschicht. Er war Kraftfahrer und bei einem Fuhrunternehmen im Schichtdienst. Er sah müde aus. Ich stellte ihm eine Tasse Kaffee hin und erzählte ihm von dem anonymen Anrufer. "Die Gegend ist mir bekannt. Wenn ich gleich den Kaffee getrunken habe, fahre ich mal hin und schau es mir an. Vorher muss ich allerdings Karin anrufen damit sie weiß was los ist...", sagte er ganz selbstverständlich. Mir fiel bei nochmaliger Durchsicht des Plans ein, dass in der gleichen Straße der Rentner Christian W., ein Mitglied unserer Tierschutz-Organisation, wohnt. Also griff ich zum Telefon und rief ihn an. Nach einer kurzen Erklärung bestätigte er mir, das sei für ihn ein "Katzensprung". Er würde sich sogleich auf den Weg machen und wenig später zurückrufen. Norbert wollte auf den Rückruf warten, damit er den Weg nicht eventuell vergebens machte. "Es kann ja eine Finte sein", meinte er. Bei anonymen Anrufen kommt das schon mal vor. Es dauerte nicht lange und Christian W. bestätigte den Sachverhalt: "Die Schäferhündin ist total abgemagert und geschwächt. Sie kann offensichtlich nicht mehr aufstehen. Sie gehört zwei Männern - Vater und Sohn - die auf der gegenüberliegenden Straßenseite wohnen. Den Sohn habe ich darauf angesprochen, dass sie ihren eigenen Kot frisst. Der meint, das habe sie schon immer gemacht. Da sei nichts besonderes. Das Tier wäre vorbildlich versorgt!" Wir waren entsetzt. Für Norbert stand fest: "Das Tier hole ich da raus!" Norbert fand den so genannten Zwinger auf Anhieb. Zwischen Kothaufen und Schutt lag in einem kleinen Verschlag die reinrassige Schäferhündin mit dem klangvollen Namen "Assie vom Aldenrather Burgsee". Sie war in einem sehr schlimmen Zustand und litt offensichtlich entsetzliche Qualen. Unterernährt und völlig erschöpft lag sie in ihrem eigenen Kot. Das Fell filzig und verdreckt und wund gelegen bis auf die Hüftknochen! Norbert drang in den Verschlag ein und nahm Assi mit, um sie sogleich zu füttern und zu pflegen sowie einer Tierärztin in Pulheim vorzuführen. Wir erstatteten Anzeige gegen den verantwortungslosen Besitzer wegen „Verstoß gegen das Tierschutzgesetz“: Tierquälerei und tierquälerischer Haltung. Der 52 Jahre alte Transportarbeiter, Christian R., verwitwet, 4 erwachsene Kinder, - oder sein Sohn, ein Schausteller - hatten scheinbar beobachtet, dass Norbert seine Hündin aus dem Dreckstall heraus trug und zeigte ihn wegen Diebstahls seines Hundes an.
Aus einem Antrag des Rechtsanwalt Herr Christian R.:
In der ersten Verhandlung am 6. August wurde festgestellt, dass "heute ohne die Hinzuziehung weiterer Zeugen nicht zu Ende verhandelt werden kann." Deshalb wurde ein neuer Termin auf den 1. Oktober festgelegt. Es sollte die Hündin vorgeführt und die maßgebliche Tierärztin gehört werden. Doch die Tierärztin befand sich zu dem Zeitpunkt noch im Urlaub und konnte diesen Termin nicht wahrnehmen. Auch wurde die Schäferhündin nicht "vorgeladen". Somit blieb Assie die Begegnung mit ihrem Peiniger erspart. Zwischenzeitlich teilte der Anwalt des Tierquälers Norbert in einem Schreiben folgendes mit:
Norbert sagte am 1.10. vor Gericht aus:
Der Küchentransportarbeiter, Christian R., war sich vor Gericht "keiner Schuld bewusst“.
Um zu beweisen, in welch´ gutem Zustand Assie gewesen sei, als sie noch ihm gehörte, präsentierte er zwei Fotos, die das Tier angeblich zeigten. Der Tierschützer Norbert meldete auf der Stelle Zweifel an: "Der Hund auf den Bildern könne wegen seines hellen Fells gar nicht Assie sein - denn die sei dunkel gefärbt." Dies bestätigte ebenfalls der Schwiegersohn, Leo W., des Angeklagten sowie die Ahnentafel des Züchters. Zu diesem Termin waren auch sechs Zeugen der Gegenpartei geladen worden, von denen fünf nicht erschienen sind. Sie sollten die "Unschuld" des Tierquälers beweisen...
Assie war bereits vor der ersten Gerichtsverhandlung an die Tierfreundin Annette S. vermittelt worden, die sie bis zu ihrem natürlichen Tod liebevoll behandelt, gepflegt und bestens betreut hat. - "So, wie es sich gehört!" Linktipps:
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© Tierversuchsgegner Pulheim e.V. |
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