In eigener Sache: Stadttaubenprojekt Frechen
Die
Tierversuchsgegner Pulheim e.V. - Menschen für Tierrechte - sehen
ihr Taubenprojekt in Frechen gefährdet
|
Forum
"Innenstadt Frechen - Einkaufsparadies oder Eldorado für
Tauben?"
Unter diesem fragwürdigen Motto, das wohl nur
den Hirnen beifallsgeiler Politiker entspringen kann, fand am 6.
Oktober 2004 ein von der Frechener FDP-Stadtratsfraktion organiesertes
Forum zum Thema Frechener Stadttauben im Schützenhaus Frechen
statt.
Obwohl vorher kaum publiziert, war der Saal mit 40-50
überwiegend Frechener Bürgern gut besucht. Auf dem Podium
diskutierten unter dem Vorsitz des FDP-Fraktionsvorsitzenden Brückner
zwei weitere FDP-Ratsmitglieder, Elli Hess von der Bundesarbeitsgruppe
Stadttauben, Rechtsanwalt Werner Kirsch, Mitglied der Tierversuchsgegner
Saar, und Gerd Straeten, Vorsitzender der Tierversuchsgegner Pulheim.
Enttäuschend - dies drückte Gerd Straeten
zu Beginn der Diskussion auch aus - war, dass außer der FDP
nicht eine im Rat vertretene Partei und auch kein Mitarbeiter der
Stadtverwaltung vertreten war. Drückebergerei aus Angst vor
Argumenten oder Desinteresse? Auch die Presse war außer dem
örtlichen Werbeblatt nicht vertreten.
Dennoch wurden unter reger Beteiligung betroffener
Bürger alle mit der Errichtung, dem Betrieb und der Schließung
des Taubenhauses zusammen hängenden Probleme intensiv diskutiert.
Natülich wurde das Podium mit allen von den insbesondere im
unmittelbarem Umkreis des Taubenhauses empfundenen Belästigungen,
auch Ängsten vor gesundheitlichen Schäden, konfrontiert.
Und dies war auch gut so, denn so konnten - hoffentlich - die Bürger
wohl erstmalig (die Stadt Frechen hat hier nichts geleistet) sachlich
über den Sinn und das Ziel von Taubenhäusern informiert
werden.
Nach immerhin etwa dreistündiger Diskussion
sollte zumindest klar geworden sein, dass die Stadt mit der Schließung
des Taubenhauses auf Dauer weder den Interessen der Frechener Bürger
noch -natürlich- dem Tierschutz gerecht geworden ist.
Deshalb sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende zu, die
Ergebnisse des Forums zu bedenken und geeignete weitere Schritte
zu überlegen.
Hartmut Kaschula, Kassenwart
Tierversuchsgegner Pulheim e.V. - MENSCHEN FÜR TIERRECHTE
11.09.04:
Anzeige gegen die Stadt Frechen - bitte unterstützen!
Wenn Sie uns unterstützen möchten, teilen
Sie bitte der Staatsanwaltschaft Köln mit, dass Sie sich der
Strafanzeige anschließen. Sie können z.B. unsere Anzeige
als Anlage verwenden und sich darauf beziehen oder den Text ändern
und unter Ihrem Namen ebenfalls Anzeige erstatten.
Bereits am ersten Tag kamen sehr viele Anfragen von
befreundeten Tierschützern. Es scheint bundesweit sehr großer
Bedarf an Aufklärung zu bestehen.
Wenn viele Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eintreffen,
beweist dies, dass ein "öffentliches Interesse" besteht!
Eine Anzeige bitte stets per Post nicht als E-Mail versenden.
Vielen Dank für Eure Unterstützung und herzliche
Grüße, Gerd und Trudi
An die
Staatsanwaltschaft Köln
Justizzentrum 13
50939 Köln
Strafanzeige
der Tierversuchsgegner Pulheim
e. V. - MENSCHEN FÜR TIERRECHTE, vertreten durch den
Vorsitzenden, Gerd Straeten, Bernhardstr. 62, 50259 Pulheim
- Anzeigenerstatter -
gegen die Verantwortlichen der
Stadt Frechen
- Beschuldigte -
wegen Verdachts der Tierquälerei
nach § 17 Nr. 2 b TierSchG sowie wegen Verstoßes
gegen die Verbotsnorm des § 3 Nr. 3 in Verbindung mit
§ 18 Abs. 1 Nr. 4 TierSchG.
Anhängend an die Strafanzeige
der Menschen für Tierrechte, Bundesverband der Tierversuchsgegner
e.V. vom 19. Aug. 2004, Zeichen cc - 166/04, erstatten wir
gegen die Beschuldigten Strafanzeige wegen des Verdachts der
Tierquälerei und wegen verbotswidrigen Aussetzens von
Tieren aufgrund folgenden Sachverhalts:
Im Gebiet der Stadt Frechen bestand
bis zum 21. Juli 2004 ein gut funktionierender, stetig kontrollierter
und betreuter Taubenschlag zur tierschutzgerechten Regulierung
der Stadttaubenpopulation. Dieser Taubenschlag wurde ständig
von unseren Mitgliedern betreut. Im Haushalt der Stadt Frechen
waren dafür jährlich 2.300,-- Euro als Zuschuss
für Futterkosten (hälftiger Betrag der jährlich
anfallenden Futterkosten) eingeplant und zur Unterstützung
des Vereins bereitgestellt. Die stetige Taubenbetreuung in
dem genannten Taubenhaus hat fortlaufend seit August 2002
bestanden.
Aufgrund eines Beschlusses des
Werksausschusses für den Entsorgungs-, Bau- und Servicebetrieb
der Stadt Frechen (EBS) und Umwelt sowie gemäß
einem Beschluss weiterer Veranwortlicher der Stadt Frechen
(genauere Einzelheiten sind dem Unterzeichner nicht bekannt)
wurde unser Taubenhaus, das sich auf dem Parkdeck des Parkhauses
in der Josefstraße am 21. Juli 2004 geschlossen. Das
Parkhaus wurde zuvor "vergittert" und die bestehenden
Nischen wurden zugemauert. Tauben können dadurch im Bereich
des Parkhauses entgegen den bisherigen Gepflogenheiten praktisch
nicht mehr nisten. Auch der bisher ausgeführte Gelegeaustausch
mit dem Ziel der tierschutzgerechten Begrenzung der Taubenpopulation
kann dementsprechend nicht mehr erfolgen, was somit eine kontraproduktive
Maßnahme darstellt. In Verbindung mit der getroffenen
Maßnahme sind bisher keinerlei Vorkehrungen für
ein anderweitiges Nisten der Tauben und für den entsprechenden
Gelegeaustausch getroffen worden. Dies ist aber zwingend erforderlich,
weil die Tauben standortgebunden sind und eine kontrollierte
Betreuung und Versorgung der Tiere allein sowohl tierschutzgerecht
als auch anderen öffentlichen Interessen an einer Begrenzung
der Taubenpopulation gerecht wird.
Herr Rechtsanwalt Eisenhart von
Loeper, Vorsitzender der Menschen für Tierrechte, Bundesverband
der Tierversuchsgegner e.V., hat sich deshalb bereits mit
Schreiben an das Kreisveterinäramt Bergheim, Herrn Kreisveterinärdirektor
Dr. Callenberg, gewendet und um dessen Einschreiten nachgesucht,
um eine gesetzwidrige Misshandlung der Tauben, die durch die
Vernachlässigung der Tiere seit dem 22. Juli 2004 auftritt,
zu vermeiden.
Beweis: Genannte Schreiben liegt
Ihnen bereits vor.
Die Bundesarbeitsgruppe Stadttauben
hat ein sehr wirkungsvolles Konzept entwickelt, das in sehr
zahlreichen Städten und in vielen Bundesländern
praktiziert wird, um eine tierschutzgerechte Begrenzung der
Taubenpopulation zu erreichen. Unser Taubenhaus in der Stadt
Frechen lag voll auf dieser Linie. Nähere Einzelheiten
können durch Beweismaterial bekräftigt werden.
Es ist ebenso bestürzend wie
einmalig, dass ein bestehendes, wirksames Taubenhaus unter
Mitwirkung staatlicher Behörden ohne zwingende Gründe
geschlossen wird. Dies widerspricht in krassem Maße
dem Staatsziel Tierschutz nach Art. 20 a GG, das alle staatlichen
Behörden zur Vermeidung von Schmerzen und Leiden der
Tiere und dementsprechend zu tierschutzgerechter Fürsorge
verpflichtet.
Durch die stetige Betreuung der
Tauben in dem Taubenhaus ist ein Betreuungsverhältnis
im Sinne von § 2 TierSchG entstanden. Die Schließung
des Taubenhauses entgegen tierschutzrechtlichen Verpflichtungen
verletzt die Verbotsnorm des § 3 Nr. 3 und somit auch
§ 18 Abs. 1 Nr. 4 TierSchG, weil die stetig auf menschliche
Hilfe angewiesenen Tauben mit ungewissem Schicksal sich selbst
überlassen und im Rechtssinne ausgesetzt werden.Darüber
hinaus besteht der Verdacht der Tierquälerei, weil die
Tauben mangels laufender kontrollierter Fütterung wiederkehrenden
Leiden ausgesetzt sind.
Wir bitten um Bestätigung des Eingangs der Strafanzeige
und um Angabe des dortigen Aktenzeichens.
Mit freundlichen Tierschutz-Grüßen
Gerd Straeten, Vorsitzender
Tierversuchsgegner Pulheim e.V.
MENSCHEN FÜR TIERRECHTE
Bernhardstr. 62
D-50259 Pulheim-Brauweiler
Redakteurin TIER-INFO: Trudi Straeten
Vorsitzender: Gerd Straeten
sowie Mitglied im Internet(z)werk für Tiere/ IfT Deutschland
Mail-Adresse: [email protected]
HP: www.tvg-pulheim.de
www.ift-onlinezentrale.de , www.tigerschutz.de
Spendenkonto: KSK Köln
Nr.: 015 600 1487 BLZ: 370 502 99 |
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Pressemitteilungen
hier - Fotos
vom Pressetermin hier
Stadt
Frechen lässt Stadttauben-Projekt scheitern
01.07.04 - Hartmut Kaschula,
Kassenwart Tierversuchsgegner Pulheim e.V.
Unser Projekt Frechener Stadttauben, mit dem wir uns
mit großem Einsatz für die sach- und tiergerechte Lösung
der von der Frechener Bevölkerung beklagten Problematik einer
zu hohen Taubenpopulation bemühten, ist nun offensichtlich
endgültig gescheitert. Gescheitert an der Borniertheit und
Vorwahl-Populismus von Ratsherren (und –frauen), mangelndem
Rückgrat eines Stadtverwaltungsdezernenten und Inkompetenz
von Veterinären.
Beschlossen wurde die Schließung des Taubenhauses
durch den Umweltausschuss (!) des Stadtrates nach Anhörung
des Kreisveterinärs (der in seiner Stellungnahme bezweifelte,
dass durch Fütterung und Austausch von Tauben- durch Plastikeier
die Kontrolle der Taubenpopulation erreicht wird, sich aber weder
eindeutig festgelegt hat noch eine sinnvolle Alternative aufzeigte)
mit der Begründung verstärkter Klagen der Frechener Anwohner
und Geschäftsleute über verstärkte „Taubenplage“
nach Errichtung unseres Taubenschlages.
Die Stadträte haben es aber nicht für nötig
befunden, vor ihrer Beschlussfassung unseren Verein, der schließlich
einen Vertrag zum Betreiben des Taubenhauses mit der Stadt Frechen
geschlossen hatte, anzuhören. Wir hätten klarstellen können,
dass die Zunahme der Taubenanzahl im Bereich des Taubenhauses in
den ersten Monaten nach Inbetriebnahme keineswegs überraschend
und unwillkommen, sondern natürlich und vorher absehbar war.
Wir hatten aus diesem Grunde auch schon mit der Stadtverwaltung
vereinbart, neben dem bestehenden einen zweiten Taubenschlag mit
ausreichenden Nistplätzen zu errichten. Es sieht wohl so aus,
dass weder die Stadträte noch der Kreisveterinär von dieser
Vereinbarung Kenntnis hatten.
Ob der zuständige Umweltdezernent der Stadt uns
gegenüber mit falschen Karten gespielt hat oder „nur“
kein Rückgrat hat (vielleicht beides), soll offen bleiben.
Jedenfalls setzte er uns (Gerd Straeten, Elli Hess und Hartmut Kaschula,
von dem Beschluss des Umweltausschusses als unumstößliche
Tatsache in Kenntnis und forderte uns auf, an der Schließung
des Taubenschlages mitzuwirken, Terminsetzung bis zum 1. Juli.
Wir wollten dies nicht einfach schlucken, sondern
schrieben die Fraktionen des Stadtrates mit der Bitte um unsere
Anhörung an. Hierauf reagiert hat nur die CDU-Fraktion, mit
deren Vertretern wir, Gerd Straeten und Hartmut Kaschula, ein Gespräch
führten, in dem die CDU-Vertreter zusagten, auf Grund unserer
Argumente – die wir den Fraktionen und dem Stadtrat nochmals
unterbreiteten – den Stadtrat nochmals einzuschalten.
Bei dem Treffen mit der zuständigen Sachbearbeiterin
der Stadtverwaltung, dem amtierenden und dem ehemaligen Kreisveterinär
am 30. Juni am Taubenhaus wurde uns, Gerd Straeten und Hartmut Kaschula,
dann aber nur unumstößlich mitgeteilt, dass es bei der
Schließung bleibt, lediglich wurde von der Sachbearbeiterin
– vorbehaltlich der Zustimmung ihres Vorgesetzten - eine Fristverlängerung
bis zum 23. Juli zugestanden. Erneut konnten oder wollten weder
die Vertreterin der Stadtverwaltung noch die Veterinäre Auskunft
darüber geben, welche Vorstellungen die Stadt nach Schließung
konkret hat, um die zu erwartenden Probleme mit den künftig
unversorgten und unkontrolliert sich vermehrenden Stadttauben tierschutzgerecht
anzugehen.
Es ist schon sehr traurig,
wie wenig gute Argumente und gute Arbeit zählen, wenn sie sich
mit Obrigkeitsmentalität, Selbstherrlichkeit, Inkompetenz und
kurzsichtigem Populismus vor anstehenden Kommunalwahlen auseinandersetzen
müssen! |
Protestaufruf: Stadt Frechen
will das Taubenprojekt beenden
(26.05.04) Untenstehend finden Sie ein Schreiben der Stadt Frechen, Herrn
Glade, sowie ein weiteres Schreiben des Kreisveterinärdirektors,
Herrn Dr. Callenberg, mit der Bitte um Eure Unterstützung in der
Angelegenheit "Stadttaubenprojekt in Frechen".
Das Projekt müssen wir leider als gescheitert betrachten, weil
es uns und unsere Spendenkasse in den letzten Jahren völlig überfordert
hat. Es war bisher unser aufwendigstes und kostenträchtigstes Projekt,
bei dem wir so gut wie kaum Unterstützung erhielten. Unsere Aufrufe
und Bitten um Futterspenden blieben überwiegend ungehört. Ebenso
unsere Bitte um aktive Mitarbeit. Somit verblieb die Arbeit und Verantwortung
für das Projekt lediglich unserem Mitglied Miltner-Merklin und unserer
kleinen Organisation.
Unser selbst erbautes Taubenhaus auf dem Parkdeck in der Josefstraße
soll nun von der Stadt in absehbarer Zeit geschlossen werden. Zunächst
wird die Fütterung untersagt und die Nistmöglichkeiten sollen
nach und nach durch "Verkleiden der Nischen" verringert werden,
so dass den Tieren auch die Möglichkeit der Eiablage genommen wird.
Dies bedeutet für die an das Taubenhaus und die regelmäßige
Fütterung gewöhnten Tiere, dass der überwiegende Teil einem
grausamen Hungertod entgegen sieht. Hinzu kommt, dass die Tauben sich
nun wieder in der Fußgängerzone, am Marktplatz und den Gebäuden
in der Innenstadt aufhalten und sich unkontrolliert vermehren werden.
Leider sind uns die Hände gebunden, hier tierschutzgerecht einzuschreiten,
da wir personell und finanziell keine Möglichkeit sehen.
Bitte unterstützt
uns mit Euren Protestschreiben
gegen dieses tierfeindliche Handeln bei
|
Vielen Dank für Eure Unterstützung.
Herzliche Grüße, Gerd und Trudi
Tierversuchsgegner Pulheim e.V.
MENSCHEN FÜR TIERRECHTE
Bernhardstr. 62
D-50259 Pulheim-Brauweiler
Redakteurin TIER-INFO: Trudi Straeten
Vorsitzender: Gerd Straeten
sowie Mitglied im Internet(z)werk für Tiere/ IfT Deutschland
Spendenkonto: KSK Köln
Nr.: 015 600 1487 BLZ: 370 502 99
TVG Pulheim e.V.
MENSCHEN FÜR TIERRECHTE
08.06.04 |
An Herrn Glade, Stadt Frechen
Kopien an: CDU-, SPD- und FDP-Fraktionen im Rat der Stadt Frechen
Betreff: Stadttauben Frechen
Sehr geehrter Herr Glade,
wir (Gerd Straeten, Vorsitzender, und Hartmut Kaschula, Kassenwart
der Tierversuchsgegner Pulheim e.V.) informieren Sie über ein
Gespräch, das wir am 03.06.2004 mit einem CDU-Ratsmitglied
und drei CDU-Stadtratskandidaten im Rathaus Frechen über das
Projekt der Frechener Stadttauben hatten.
Wir haben darauf hingewiesen, dass das Projekt in Zusammenarbeit
mit der Stadtverwaltung und im Interesse der Frechener Bevölkerung
durchgeführt wurde, um auf tierschutzgerechte Weise das von
den Bürgern und den Geschäftsleuten Frechens als Plage
empfundene Problem einer zu großen Anzahl von Stadttauben
zu lösen.
Ziel war es, die im Stadtgebiet Frechens verbreiteten, sich unkontrolliert
vermehrenden Tauben durch Errichtung und Unterhaltung eines Taubenhauses
zu konzentrieren, durch sachgerechte Fütterung Krankheiten
zu bekämpfen und die Population durch ständige und vollständige
Entnahme der Taubeneier und Ersatz durch Plastikeier gezielt zurückzuführen.
Hierbei war von vornherein klar, dass diese örtliche Konzentration
der Frechener Stadttauben von den unmittelbaren Anwohnern als starke
Vermehrung der Taubenanzahl und damit als verstärkte Belästigung
empfunden wird. Dies umso mehr, als sich recht bald herausstellte,
dass das errichtete Taubenhaus mit etwa 200 Plätzen nicht ausreichte,
um alle futter- und brutwilligen Tauben aufzunehmen. Um diesem Problem
abzuhelfen, wurde mit der Stadt Frechen vereinbart, ein zweites,
größeres Taubenhaus zu errichten und in diesem die im
Umfeld des Taubenhauses sich aufzuhaltenden, die Bürger belästigenden
Tauben zu binden.
Der Beschluss des Stadtrates, den Taubenschlag zu schließen
und einen alternativen Standort zu suchen, ist nicht sachgerecht,
so lange eine realistische Standortalternative überhaupt nicht
gegeben ist. Wie wir bereits mit unserem Schreiben vom 16.05.2004
an die Fraktionen des Stadtrates ausgeführt hatten, wird nach
der Schließung des Taubenhauses
- auch weiterhin ein Großteil der Tauben im unmittelbaren
Bereich des Parkhauses
Josefstraße verbleiben, die dortigen Anwohner werden sich
weiterhin beschweren
- ein weiterer Teil erneut wieder in die Innenstadt Frechens
ausweichen und dort zu erneuten Problemen führen
- sich durch Einstellung der gezielten Populationsreduzierung
die Anzahl der Stadttauben unkontrolliert vermehren und
- durch das absehbare Verelenden und Verenden der an den Brutplatz
gewöhnten Tiere eklatant gegen das Tierschutzgesetz verstoßen.
Wir sind uns darüber im Klaren, dass die Fortführung
des Taubenprojektes Hand in Hand gehen muss mit der eingehenden,
gezielten Aufklärung der Frechener Bevölkerung.
Dies bedeutet aber, dass sich mit uns sowohl die Stadtverwaltung
als auch die Kommunalpolitiker fraktionsübergreifend, eindeutig
und ausdrücklich für das Projekt aussprechen müssen
und die Stadt sich an den Kosten ausreichend beteiligt und auch
praktische personelle Ressourcen bereit stellt.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Straeten
Hartmut Kaschula |
|
Stadt
Frechen
Der Bürger-
meister
24.05.04
|
Absender: Stadt Frechen
Postfach 1960, 50209 Frechen
Der Bürgermeister
Fachbereich 6: Planen, Bauen und Umwelt
Abteilung: Planen, Umwelt und Liegenschaften http://www.stadt-frechen.de
Auskunft erteilt: Frau Sturm
Telefon: 02234/501-864, Fax: 02234/501-522
[email protected]
[email protected]
Frechen, den 24.05.2004
Stadttauben
Sehr geehrter Herr Straeten,
In der Anlage übersende ich Ihnen die Gesprächsnotiz unseres
gemeinsamen Gespräches vom 12.05.2004.
Zwischenzeitlich hat mir Herr Dr. Callenberg vom Kreisveterinäramt
des Rhein-Erft-Kreises per Fax eine Durchschrift seines Schreibens
vom 18.05.2004 an Frau Miltner-Merklin zugeleitet. Die Anfragen
von Frau Miltner-Merklin an Herrn Dr. Callenberg übersende
ich Ihnen ebenfalls zur Kenntnisnahme.
In diesem Schreiben nimmt er zu Fütterung und Verantwortlichkeit
der Stadt Frechen bezüglich der Beendigung des Taubenprojektes
ausführlich Stellung.
Er schlägt vor, die Nistmöglichkeiten im Taubenhaus durch
Verkleiden der Nischen sukzessive zu verringern. Wie bereits im
Vorfeld besprochen und miteinander vereinbart, sollte dies in Zusammenarbeit
und Kooperation mit Ihnen geschehen, um Jungtiere nicht zu gefährden.
Sollte ich bis zum 2. Juni 2004 keine gegenteilige Rückmeldung
Ihrerseits erhalten, gehe ich davon aus, dass in der von Herrn Dr.
Callenberg vorgeschlagenen Weise verfahren werden kann und Sie als
Vorsitzender des Vereins dies positiv begleiten und für die
sukzessive Verringerung der Nistmöglichkeiten Sorge tragen.
Aus dem Ihnen nun vorliegenden Vorschlag ersehen Sie die Bereitschaft
der Stadt, die Umsetzung des Ausschussbeschlusses des WA EBS und
Umwelt vom 22. April 2004 modifiziert und tierschutzgerecht umzusetzen.
Ich gehe davon aus, dass die sukzessive Verringerung der Nistmöglichkeiten
bis Ende Juni 2004 abgeschlossen ist.
Nach einem gemeinsamen Ortstermin mit Ihnen Ende Juni 2004, bei
dem die Reduzierung der Nistmöglichkeiten überprüft
wird, wird dann - wie besprochen - die Einflugmöglichkeit zum
Taubenhaus zugemacht. Als Termin hierfür ist Donnerstag, der
1. Juli 2004 vorgesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrage
Glade
|
Rhein-Erft-Kreis
Der Landrat
18.05.04
|
Rhein-Erft-Kreis
Der Landrat
39 Amt für Verbraucherschutz, Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung
Willy-Brandt-Platz 1
50126 Bergheim
www.rhein-erft-kreis.de
Auskunft erteilt: Herr Dr. Callenberg
Telefon 02271/83-3900, Fax 02271/83-2340
[email protected]
Datum: 18.05.2004
Tierschutz
Ihre Anfrage vom 30.04., 03.05. und 13.05.04
Sehr geehrte Frau Miltner-Merklin,
mit o.g. Schreiben bitten Sie mich um Stellungnahme hinsichtlich
des vorläufigen (?) Endes des Taubenprojektes der Stadt Frechen
aus Sicht des Tierschutzes.
Alle Tiere sind unsere Mitgeschöpfe, so sagt auch unser Tierschutzgesetz.
Daraus resultiert bereits rein rechtlich, wie Sie auch anführen,
auch bei dem Umgang mit Stadttauben Verantwortung. Anders als Sie
bin ich allerdings der Ansicht, dass diese Stadttauben in Frechen
sich nie in menschlicher Obhut befanden. Sie als herausragende Akteurin
dieses Vorhabens, haben die Stadttauben nie besessen, Sie haben
das Projekt mit dem Taubenhaus unterstützt, mit Engagement
durchgeführt, hatten aber nie über die Tauben Verfügungsgewalt.
Darum ist es auch nicht möglich, einen Verantwortlichen zu
benennen, der Betreuer, Halter oder Besitzer dieser Tiere wurde
und damit die Verantwortung für diese Tauben gemäß
den Vorgaben des Tierschutzgesetzes besaß.
Die Stadt Frechen hat seit einiger Zeit das Taubenprojekt mitfinanziert,
um die Taubenpopulation im Stadtkern zu minimieren. Dazu hat sie
Gelder bereitgestellt und Tierschutzorganisationen unterstützt,
die sich um dieses Taubenprojekt tierschutzgerecht kümmern
wollten. Ich hielte es in höchstem Maße ungerecht, wenn
ich nun einen der Beteiligten für einen Zustand bestrafen sollte,
der gleich ist wie er vor dem Taubenprojekt war.
Dennoch kann ich die Sorge verstehen, dass es kurzfristig nach Abbruch
der ständigen Fütterung zu einem Fütterungsengpass
für einige Tauben kommen könnte. Ich denke zwar, dass
es gerade zur jetzigen Jahreszeit ein reichhaltiges und mehr als
ausreichendes Futterangebot gibt, doch werde ich der Stadt Frechen
vorschlagen, um diese Sorgen zu respektieren, die Fütterung
der Tiere nur allmählich gegen Null zu reduzieren. Dafür
halte ich einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten für völlig
ausreichend, in der die Tiere dann versuchen werden, sich anderweitig
eine Futtergrundlage zu erobern. Grundsätzlich ist das Angebot
an Futter im natürlichen Lebensraum von Stadttauben ausreichend.
Ich halte es auch für gut und richtig, dass das Taubenhaus
auf dem Parkdeck erst einmal bestehen bleibt. Die dortigen Nistmöglichkeiten
sollten im Interesse der Tiere auch erst über einen entsprechenden
Zeitraum z.B. durch Verkleiden der Nischen sukzessive verringert
werden. Dies sollte evtl. in Zusammenarbeit mit ihnen geschehen,
damit nicht Jungtiere gefährdet werden.
Ich behalte mir vor, diese Vorkehrungen nun durch meine Mitarbeiter
zu begleiten. Ich hoffe, Ihnen mit diesen Angaben gedient zu haben
und stehe Ihnen für Rückfragen gern zur Verfügung.
Eine Durchschrift dieses Schreibens erhält das Ordnungsamt
der Stadt Frechen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Dr. Callenberg
Ltd. Kreisveterinärdirektor
|
Schreiben an Politiker
- hier warten wir auf Antwort
- Ferdi Huck, SPD-Fraktion Stadt Frechen
- Susanne Holz, CDU-Fraktion Stadt Frechen
- Albert Tendick, FDP-Fraktion Stadt Frechen
- Ina Falke und Axel Reifferscheidt, Mitglieder der "Grünen"
im Rat der Stadt Frechen
Pulheim-Brauweiler, 16.05.2004
Sehr geehrte Frau Falke, sehr geehrter Herr Reifferscheidt,
wie uns in einem Gespräch mit Herrn Glade und Frau Sturm am 12.05.2004
mitgeteilt wurde, hat der Rat der Stadt Frechen beschlossen, den vorhandenen
Taubenschlag auf dem Parkhaus in Frechen, Josefstraße, zu schließen
und nach neuen Standorten zu suchen. Herr Glade teilte uns nun jedoch
mit, dass der Taubenschlag auf dem Parkdeck in Frechen kurzfristig in
der ersten Juni Woche "ruhend gestellt" wird. Herr Glade informierte
uns ferner, dass es derzeit keine alternativen Standorte für neue
Taubenschläge gibt und dass er diese realistischer Weise auch nicht
sieht. Somit wird die Weiterführung des Konzeptes zur Bestandskontrolle
der Stadttauben, so wie es der Ratsbeschluss vom 22.04.04 vorsah, unmöglich
gemacht.
Wir wissen, dass das Projekt, was z.B. in Aachen sehr erfolgreich umgesetzt
wird, hier in Frechen mittlerweile zu einem "nervtötenden"
und unerfreulichen Thema für den Stadtrat und für Sie als Ratsmitglied
geworden ist. Dennoch möchten wir Sie inständig bitten, die
Konsequenzen dieser Vorgehensweise gemeinsam mit uns in einem Gespräch
sachlich zu beraten.
Die Entscheidung, die "Parkhaustauben" nun einfach auszusperren
ohne zeitgleich eine Alternative anzubieten, wird für die Bevölkerung,
die Tiere und das gesamte Konzept negative Folgen haben. Es ist absehbar,
dass ein Teil der Tiere dort verbleiben wird, was weiterhin zu Beschwerden
führen kann, es ist absehbar, dass andere Tiere auf Nahrungssuche
in die Innenstadt ausweichen und sich dort auch neue Brutplätze suchen,
was für Geschäftsinhaber und Hausbesitzer zu erneute Problemen
führen wird. Und leider ist auch absehbar, dass manche Tiere, die
bislang einen kontrollierten Brutplatz hatten und versorgt wurden verenden
werden. Letzteres ist ein eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Wir bitten Sie nachdrücklich, vor Einleitung irgendwelcher Schließungsmaßnahmen
ein gemeinsames Gespräch der Ratsfraktionen und den fraktionslosen
Grünen mit uns zu führen. Dieses Gespräch ist sehr dringend.
Es muss erreicht werden, dass Tierquälerei verhindert und für
die Frechener Bürgerschaft eine sachgerechte und akzeptierte Problemlösung
erfolgt!
Wir bitten Sie daher um einen kurzfristigen Terminvorschlag.
Mit freundlichen Tierschutz-Grüßen
Gerd Straeten, Vorsitzender
Für das Taubenprojekt suchen
die Tierschützer dringend Sponsoren!
"Mistviecher,
Drecksvolk, Umweltverschmutzer, Ratten der Lüfte! Bauen schlampige Nester
auf unseren Balkonen, gurren uns nervtötend aus dem Schlaf, verbatzen
antike Fassaden, übertragen Salmonellen. Nicht genug konnten wir schimpfen
auf das einst so sanfte Volk der Tauben. Und noch mehr auf die unbelehrbaren
Tierschützer und Taubenmutterl, die heimlich Futter ausstreuen, damit
die Luftratzen noch fetter werden, sich noch mehr vermehren. Kein Umweltbewusstsein
ist in ein Taubengehirn reinzukriegen, was auch auf manches Menschengehirn
zutrifft, obwohl da mehr Platz wäre. Der Taubenkrieg dauert nun schon
viele Jahre - und wenn wir genau hinschauen, sehen wir tatsächlich viel
weniger Tauben in München als früher. Mit Venedig und Mailand gar nicht
zu vergleichen. Ganze zwei spazierten gestern über den Odeonsplatz,
am Marienplatz keine einzige. Im Hirschgarten pickten drei oder vier
mit permanentem Kopfnicken Krümel unter den Biertischen, nur leise gurrend
- ein eigentlich anständiges Benehmen. Sind die Nachkommen der biblischen
Ölzweigträgerin vom Berge Ararat womöglich vom Aussterben bedroht?..."
So war es am 25.04.2003 in der Süddeutschen Zeitung zu lesen.
Aber es kommt nicht von ungefähr, dass die Population der Tauben in Städten,
wie beispielsweise München, stark zurück gegangen ist. Es ist der Verdienst
jahrelanger Bemühungen von Tierschützern, die in ihrer Stadt ein gleiches
Projekt verwirklicht haben, wie die Pulheimer Tierschützer in der Stadt
Frechen.
Die Erbauung und Aufstellung des Taubenhauses in der Stadt Frechen, auf
dem Parkdeck Josefstraße, hat trotz Eigeninitiative dem Verein hohe Kosten
verursacht. Die Kosten für die regelmäßige Fütterung ist auf absehbare
Zeit nicht mehr gewährleistet. Somit läuft das Projekt Gefahr an den Futterkosten
zu scheitern.
"Das wäre nicht allein für uns, sondern auch und insbesondere für die
Tiere sehr tragisch. Zumal die Stadtväter ein Ergebnis der reduzierten
Taubenpopulation (Entfernen der Taubeneier durch Gipseier) sehen will,
bevor sie uns Zuschüsse bewilligen," bedauert Gerd Straeten, Vorsitzender
der Menschen für Tierrechte. Es wurden bereits die ernorm hohen Kosten
der Vergitterungen, Absperrung sowie Wasser und Strom von der Stadt übernommen.
"Bitte lassen Sie nicht zu, dass unsere bisherigen Bemühungen, den Tieren
zu helfen an den Kosten für Taubenfutter scheitern," appelliert Straeten.
Die Reduzierung der Tauben sei auch und insbesondere im Sinne der Mitbürger,
die sich sicher gerne mit einem Sack Taubenfutter aktiv am Vorhaben beteiligen
und somit den Verein unterstützen möchten.
Tierversuchsgegner Pulheim e.V.
MENSCHEN FÜR TIERRECHTE
Spendenkonto: KSK Köln Nr.: 015 600 1487 BLZ: 370 502 99 Stichwort "Hilfe
für Taubenprojekt"
Futterspenden nehmen entgegen Firma Freßnapf, Herr Kohnen, in Frechen
und G. Straeten, Bernhardstr. 62 Pulheim Brauweiler
From: [email protected]
To: Dieter Glade ; Brigitte Sturm ; [email protected]
Cc: Hartmut Kaschula
Sent: Monday, December 22, 2003 9:24 PM
Subject: Ihre Befürchtungen betreffs eines zweiten Taubenhauses
Sehr verehrte Frau Sturm, sehr geehrter Herr Glade, sehr geehrter Herr
Bürgermeister Meier.
Bezug nehmend auf Ihr Schreiben vom 15.12.2003 möchten wir uns nicht
allein zu Ihren Befürchtungen betreffs der Aufstellung eines zweiten Taubenhauses
äußern:
Zum derzeitigen Stand:
1. Das Taubenhaus auf dem Parkhaus Josefstraße in Frechen ist zur Zeit
mit ca. 300 Tauben besiedelt. Deshalb sind am Rathaus, auf dem Marktplatz
und in der Fußgängerzone kaum noch Tauben zu sehen.
2. Der Großteil der wildlebenden Tauben hält sich auf dem Parkdeck, in
und auf dem Taubenhaus auf. Da aber nicht für alle Tauben Nistmöglichkeiten
bestehen und nicht genügend Platz im und auf dem Taubenhaus zum Absitzen
vorhanden ist, wäre die Aufstellung eines zweiten Taubenhauses notwendig,
damit umliegende Häuser und Wohnanlagen nicht übermäßig belastet werden.
3. Die frisch gelegten Eier werden nach wie vor mehrmals wöchentlich von
Mitgliedern durch Attrappen ersetzt.
Dadurch konnten wir Nachwuchs erheblichen Umfangs verhindern.
Zu Ihren Befürchtungen betreffs eines zweiten Taubenhauses:
1. Alle Tauben, die in das Taubenhaus eingewöhnt sind, halten sich nicht
nur die ganze Nacht, sondern auch fast den ganzen Tag über im Schlag auf,
wo sie picken, balzen und ruhen. So bleibt der von den Tauben abgesetzte
Kot zu 80-90% im Taubenhaus und kann von dort aus entsorgt werden. Viele
Tauben verlassen das Haus, wenn es betreut wird. Das ist hier dreimal
die Woche für gut eine Stunde der Fall. Die Tauben sitzen dann in unmittelbarer
Nähe des Einflugs auf dem Dachfirst oder den Sitzstangen oder kreisen
mehrmals in Schwärmen um das Gebäude. Außerhalb der Betreuungszeiten können
sich diese Vorgänge besonders an sonnigen Tagen abspielen. Da das Parkhaus
Josefstraße im Umkreis mit das höchste Gebäude ist, wird es wohl ausschließlich
zum Absitzen benutzt, so dass die umliegenden Wohnhäuser nicht in Mitleidenschaft
gezogen werden.
2. Dass ein zweites Taubenhaus zu einer "unzumutbaren Belastung für die
betroffenen Anwohner und Anwohnerinnen führen würde", ist nicht nachvollziehbar.
Tauben setzen während des Flugs nur in ganz seltenen Fällen Kot ab (Erschrecken
bei lautem Knall), sie halten sich auch nicht auf den Gehsteigen auf,
es sei denn, jemand streut dort Futter aus, was mit allen Mitteln verhindert
werden sollte. Stadttauben sitzen nur in Ausnahmefällen in Bäumen ab,
vorwiegend dann, wenn sie an dieser Stelle auf einen Fütterer warten,
das es bislang meines Wissens nicht gibt und auch nie geben darf. Die
Tauben werden sich wohl auch nicht im Gras aufhalten und herumpicken,
da sie alles, was sie brauchen (artgerechtes Körnerfutter, Wasser, vitamin-
und mineralstoffreichen Grit) im hervorragend betreuten Taubenhaus vorfinden.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass auf den Balkonen der Anwohner
im nahen Umkreis niemand Tauben füttert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die von Ihnen geäußerten Befürchtungen
nach unseren mehrjährigen Erfahrungen mit Tauben und Taubenhäusern unbegründet
sind. Ein zweites Taubenhaus kann lediglich das derzeitige Ärgernis der
Anwohner ausräumen und ihre Gebäude entlasten. Sollten aber wider Erwarten
Probleme auftreten, werde ich mich zusammen mit Ihnen um eine Lösung kümmern.
Wir haben das Problem nicht geschaffen, sondern bemühen uns mit äußerst
kostenintensiven und zeitaufwendigen Maßnahmen um eine Lösung, die den
Tieren gerecht wird, aber auch Menschen und Gebäude in die Überlegungen
einbezieht.
Wir müssen leider eingestehen, dass wir das Problem der Kostenfrage unterschätzt
haben. Es kann nicht angehen, dass für das Taubenprojekt andere ältere
Projekte vernachlässigt und neue nicht in Angriff genommen werden können,
weil die Kosten unsere Tierschutzkasse derart belasten. Wir sind auch
den Mitgliedern und Sponsoren verpflichtet, die für andere Tiere ihren
Beitrag bzw. Spenden bereit stellen. Leider sind unsere intensiven Bemühungen,
Sponsoren für das Taubenprojekt zu finden, fehlgeschlagen.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir bei der Öffentlichkeitsarbeit
und Aufklärung der Bevölkerung bzw. Anwohner ohne Beistand der Stadtväter
in der Presse auskommen müssen. Die Aussage eines Herrn Bürgermeister
hat diesbezüglich mehr Gewicht, als die eines Tierschützers.
Auch hätte man den Taubenzüchtern in unmittelbarer Nähe wohnend (aus
mehreren Gründen ) die Zucht längst verbieten müssen.
Auf ideeller Basis konnten wir - trotz intensivster Bemühungen - keine
Mitstreiter für das Taubenprojekt finden.
Unsererseits besteht ebenfalls keinerlei Interesse an einem Scheitern
des Projektes, aber ohne personelle und finanzielle Unterstützung von
Seiten der Stadt Frechen kann das Projekt nicht mehr länger von uns getragen
resp. aufrecht erhalten werden.
Für Rückfragen stehe ich immer gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Tierschutz-Grüßen
Gerd Straeten
Das Taubenhaus für Frechen
wurde endlich aufgestellt!
Seit ein paar Jahren betreut ein Mitglieder-Ehepaar unseres Vereins Tierversuchsgegner
Pulheim e.V. - Menschen für Tierrechte, die Tauben in der Stadt Frechen.
Dafür ernteten die beiden Tierschützer nicht nur einen Bußgeldbescheid
sondern auch Beschimpfungen und Bedrohungen ihrer Mitbürger, denn
viele sehen in Tauben nicht das Symbol des Friedens oder des Heiligen
Geistes, sondern vielmehr die "Ratten der Lüfte", die es
gilt von Gebäuden fernzuhalten oder gar auszumerzen. Offenbar dachte
so auch ein unbekannter Taubenhasser, der gezielt an einer der eigens
von den Tierfreunden eingerichteten Fütterungsstelle Gift ausstreute.
Dies war für unsere Tierschutz-Organisation Anlass genug bei der
Staatsanwaltschaft Strafanzeige und Strafantrag wegen Verstoßes
gegen das Tierschutzgesetz gegen Unbekannt zu erstatten. Gleichzeitig
beantragte unser Vorsitzender, Gerd Straeten, bei den Stadtvätern
die Genehmigung in Frechen ein Taubenhaus zu errichten. Doch bis zur Erteilung
dieser Genehmigung führte ein
langer, steiniger Weg, denn zunächst stellten sich viele der führenden
Politiker äußerst stur. Aber wir blieben beharrlich.
Wir leisteten eine Menge Aufklärungs- und Informationsarbeit, und
wandten uns zudem auch an den Umwelt- und Ratsausschuss. Nachdem wir alle
Bedenken der sehr einfallsreichen Politiker und Beamten der Behörden
ausgeräumt hatten, baute Gerd Straeten unter Mithilfe des Berufsbildungswerkes
im Jugenddorf in Frechen ein Taubenhaus, das wohl kaum einem Vergleich
mit anderen Taubenhäuser standhält, denn es ist in seinem Ausmaß
und seiner Art im weiteren Umkreis wohl einmalig. Aber nicht allein bei
der Herstellung sondern auch bei der Finanzierung erhielten wir Aktivisten
Unterstützung durch das Berufsbildungswerk und einem Tierfreund aus
München.
Als Standort war zunächst das Rathausdach inmitten der Stadt ausgewählt.
Ein Statiker entschied, dass das Dach keineswegs geeignet sei, da es die
Last kaum tragen könne. Die Kosten der Beauftragten Fachleute gingen
ebenfalls zu Lasten unserer Tierschutz-Organisation.
Schließlich entschied man sich nach eineinhalb-jährigem Kampf
für das Parkhaus in der Josefstraße, in dem trotz der praktizierten
Vergrämungsmaßnahmen immer noch die meisten Tauben ihre Nester
bauen und Eier ausbrühten. "Damit sich niemand mehr über
die Tauben ärgert und es den Tieren bald besser geht. Entscheidend
ist den Bestand durch kontrollierte Fütterung unter Kontrolle zu
bringen. Hier kann dann durch den Einsatz der Taubenpille und das Austauschen
der Gelege mit Gipseiern der Bestand reduziert werden", erklärte
Gerd Straeten.
Ein Aufruf um finanzielle und aktive Hilfe rief lediglich einen Taubenzüchter
auf den Plan, der unbedingt das "Aussortieren" der Tiere für
sich in Anspruch nehmen wollte. "Damit hätten wir den Bock zum
Gärtner gemacht", so Straeten. "Schließlich haben
wir den Züchtern das Taubenproblem zu verdanken." Denn bei den
Stadttauben handelt es sich keineswegs um Wildtauben sondern um verwilderte
Brief- und Haustauben, die nicht zu ihren Schlägen zurück finden
und somit um "ausgesetzte Haustiere".
Das Taubenhaus wurde am 26. August 2002 auf dem Parkhausdeck aufgestellt.
Für dieses Projekt benötigen wir immer noch sehr dringend finanzielle
und personelle Unterstützung.
Bitte
unterstützen Sie unsere intensive, ehrenamtliche Tierschutz-Arbeit
mit einer Spende und/oder indem Sie die Informationen an Freunde und Bekannte
weiter leiten, die sich ebenfalls für den Schutz der Tiere engagieren
möchten. Je mehr Menschen von unserer Arbeit wissen, desto mehr Menschen
können uns unterstützen. Mit Ihrer Hilfe können wir erfolgreich
sein.
Linktipp:
Informationsforum für Tiervermittlung
Infos TIER-INFO/Tierversuchsgegner Pulheim: Die Rubrik "Tiervermittlungen
- Notfälle" ist inzwischen sehr zeitintensiv und arbeitsaufwendig
geworden, so dass wir uns dazu entschlossen haben, ein separates Forum
einzurichten. Herzlichen Dank dafür an unser sehr aktives Mitglied
Helmut Rentsch.
Obwohl nicht alle zu vermittelten Tiere, sondern ausschließlich
Notfälle in unserem TI-Newsletter aufgenommen werden können,
beansprucht diese Rubrik inzwischen die Hälfte des Raumes unserer
TIERschutz-INFOrmationen. Wir würden uns freuen, wenn das neue "Informationsforum
für Tiervermittlungen" ebenso intensiv genutzt würde. Da
dort nun auch Fotos unserer Schützlinge veröffentlicht werden
können, sind wir zuversichtlich, dass das Forum noch erfolgreicher
werden wird.
Vorausgesetzt, dass alle mithelfen, den Link auf ihren HP-Seiten bekanntzumachen
und fleißig genutzt wird. Bitte auch die Erfolge der vermittelten
Tiere dort veröffentlichen. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg
und danken für die Unterstützung. Gerd und Trudi, Tierversuchsgegner
Pulheim e.V., MENSCHEN FÜR TIERRECHTE. Link |