Rubrik: Tierschutz- und Tierrechts-Themen

Unsinn Tierversuch

Tierversuche - eine Herausforderung

Stadttauben - Piloprojekt in Aachen

Haustier verschwunden was nun?

Vereinszeitschrift
TIER-INFO

TIER-INFO - momentan noch auf IfT

Statistik heute
(inkl. IfT)

 
Besucher
 
Seitenaufrufe
 
jetzt online

zum Demo-Counter by PrimaWebtools


Inhalts-Such&Find!

Aktueller Linktipp

Bundesweites Pilotprojekt: Stadttauben Aachen

Stadttauben werden in vielen Städten zum "Problem". Es gibt verschiedene Ansätze, um die Populationen zu kontrollieren und auf möglichst tiefem Niveau zu stabilisieren. Auch wenn wir Tierschützer und Tierrechtler wissen, dass das Hauptproblem an den so genannten Brieftauben-Sportlern liegt, scheuen wir keine Kosten und Mühen, um den gestrandetetn Vögeln zu ersparen, was so manche Stadtväter mit ihnen im Schilde führen. Untenstehend finden Sie die Ausarbeitung des vielversprechenden "Aachener Modells", das Vorbildfunktion auch für unser Stadttaubenprojekt in Frechen hatte - und leider gescheitert ist.

Auf dieser Seite:

auf anderen Seiten:

Stadttaubenprojekt in Frechen

Pressemeldungen

Gedicht: Die sterbende Taube

Linktipp: Menschen für Tierrechte Aachen

Linktipp: Menschen für Tierrechte Saar

Linktipp: Tauben-Seiten bei tierdach

Projekt zur tierschutzgerechten und nachhaltigen Bestandskontrolle der Aachener Stadttaubenpopulation

Hintergrund

  • Bis zum Januar 1996 wurden in Aachen jährlich ca. 2.000 Tauben mit Alpha-Chloralose vergiftet und im Aachener Schlachthof entsorgt
  • Diesen Tötungsaktionen fielen immer auch andere Vogelarten zum Opfer
  • Die Kosten beliefen sich jährlich auf ca. 66.000 DM

Kreislauf

Da die Taubenbestände nach solchen Tötungsaktionen schnell wieder anstiegen, entstand ein Kreislauf des immer wieder Tötens, der das Problem nicht nachhaltig lösen konnte und zudem mit dem Tierschutz unvereinbar war. Biologisch ist der erneute Anstieg der Taubenpopulation in dem Sinken der Eimortalität, dem Ansteigen der Lebenserwartung der verbliebenen Tauben (z.B. Brutplatzstress sinkt) und durch den natürlichen Prozess des Regenerationsdrucks (Ausgleich der Population) begründet.

Arbeitsgruppe Stadttauben

Im September 1995 schlossen sich daraufhin alle Aachener Natur- und Tierschutzorganisationen zur Arbeitsgruppe Stadttauben zusammen:

  • BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND AC)
  • Bundesverband Tierschutz e.V.
  • Bundesverband Tierversuchsgegner e.V.
  • NABU Naturschutzbund Deutschland Stadtverband AC e.V.
  • Tierschutzverein für Aachen u.U. e.V.
  • Tierversuchsgegner Aachen e.V. Menschen für Tierrechte

Ziel

Ziel dieses Zusammenschlusses ist eine tierschutzgerechte und ökologisch sinnvolle Bestandskontrolle der Stadttaubenpopulation. Nach Recherche im gesamten Bundesgebiet wurde ein integratives Gesamtkonzept entwickelt, das

  • die Errichtung von Taubenschlägen
  • kontrollierten Futterstellen
  • Verminderung der Zuwanderung von außen durch Brief- und Rassetauben
  • sowie den Einsatz einer unschädlichen Taubenpille beinhaltet

Dieses Konzept wurde im Januar 1996 im Umweltausschuss der Stadt Aachen von allen Fraktionen verabschiedet. Seit dieser Zeit findet regelmäßig (ein- bis zweimal pro Jahr) ein "runder Tisch" mit allen Beteiligten an diesem Projekt statt. Dazu gehören Vertreter

  • der Verwaltung (Ordnungsamt)
  • die politischen Vertreter aller Fraktionen (CDU, FDP, Grüne und SPD)
  • und die Vertreter der Tier- und Naturschutzverbände in Aachen

Diese Treffen dienen dem Austausch über das Projekt, der Planung der Weiterarbeit, Besprechung von Problemen etc.

Derzeit wurden fünf Futterstellen und sechs Taubenschläge errichtet, die von den Tieren angenommen wurden. In diesen Taubenschlägen erfolgt durch den Austausch der Gelege mit Gipsattrappen eine Form der Geburtenkontrolle, die sowohl im Sinne des Tierschutzes als auch im Sinne der Bevölkerung ist. Der Taubenkot, der sonst ein Ärgernis für Hausbesitzer und Mieter darstellt, wird in den Taubenschlägen regelmäßig entsorgt. Für die Stadt Aachen bedeutet dieses Konzept:

  • Verringerung der Kotbelastung an Fassaden
  • und Verhinderung weiteren Nachwuchses der Taubenpopulation
  • im Gegensatz zu den früheren Tötungsaktionen eine tiergerechte
  • und nachhaltige Problemlösung, die zudem ebenfalls wirtschaftlicher ist

Die Anzahl der Taubenschläge und Futterstellen orientieren sich an den vorhandenen Taubenschwärmen und ihren Aufenthaltsorten. Um die Taubenpopulation in Aachen zu kontrollieren, ist das Ziel die Errichtung von ca. 15 Taubenschlägen im Innenstadtbereich.

Trägerschaft und Finanzierung

Die Errichtungskosten für die Taubenschläge hat mit Ausnahme des ersten Pilottaubenschlages, die Stadt Aachen getragen. Auch die laufenden Unterhaltskosten sowie eine Aufwandsentschädigung für die Taubenwarte werden durch die Stadt getragen.

Die Futterstellen dienen der Konzentration und Anbindung der Tauben. In Aachen konnten so Tauben auch von neuralgischen Punkten (z.B. Fußgängerzonen) abgezogen werden.

Die Futterkosten an den kontrollierten Futterplätzen trägt der Tierschutz, wobei langfristig an diesen Stellen die Errichtung von Taubenschlägen geplant ist.

Kurz- und mittelfristiger Erfolg des Konzeptes

  • 1. Erhebliche Reduzierung der Beschwerden seitens der Bürgerschaft
  • 2. Erhebliche Reduzierung der Verschmutzung an den Gebäuden (alleine in einem Schlag konnten pro Jahr rund 160 kg Kot entsorgt werden, der nicht die Fassaden der Gebäude oder die Innenhöfe verschmutzt)
  • 3. Verhinderung der Vermehrung durch Gelegeaustausch (1 Schlag/ ca. 400 Eier/ Jahr)

Langfristiger Erfolg

  • Gesunder kontrollierter Taubenbestand
  • Nachhaltige und tierschutzgerechte Lösung im Sinne der Bürger, Kommunen und Tieren

Wichtige Aspekte, damit das Konzept Erfolg hat

  • Vorhandene Taubenpopulation und den Aufenthalt der Taubenschwärme eruieren
  • Taubenschläge dort errichten, wo Tauben ansässig sind
  • Größe der Taubenschläge der vorhandenen Population anpassen
  • „Wildes“ Nisten von Tauben möglichst parallel mit der Einrichtung von Taubenschlägen verhindern (tierschutzgerechtes Vergrämen der alten Brutplätze) Absprachen mit den Vertretern des Tierschutzes, wenn Nester mit Jungtauben geräumt werden müssen
  • Öffentlichkeitsarbeit (Medien und Bürger einbinden)
  • Gute Kooperation von Kommunen und Tierschutz
  • Einbinden der Tierschützer in das Projekt (Mitarbeit, Fachkompetenz)
  • Trägerschaft und Finanzierung des Projektes muss in den Händen der Stadt liegen:
    a) Stadttauben sind ein kommunales Problem
    b) Projekt muss langfristig abgesichert, finanziert und gewährleistet sein
  • Betreuung der Schläge muss durch tierliebe und fachkompetente Leute erfolgen
  • Standortwahl, Verhinderung der alten Brutplätze und Betreuung (Versorgung der Tauben und Gelegeaustausch) sind entscheidend für die Annahme des Schlages durch die Tauben (die Anbindung kann einige Monate, bei ungünstigen Bedingungen sogar bis zu einem Jahr dauern!)

Nachtrag

Das Modell wird in 15 deutschen Städten mit Erfolg umgesetzt und von Ministerien empfohlen. Über Deutschlands Grenzen hinaus ist das Modell in den Niederlanden bekannt. In Rotterdam, Zypthen und Amsterdam sind ebenfalls Taubenschläge nach dem deutschen Vorbild geplant. Baupläne aus Holland, die auch für uns von großem Interesse sein könnten, liegen Herrn Straeten vor.

Gez. 8.07.2003, Elli Heß
Sprecherin der Bundesarbeitsgruppe Stadttauben & Arbeitsgruppe Stadttauben Aachen



- Linktipp -

Linktipp: Datenbank der Ärzte gegen Tierversuche

Datenbank der Ärzte gegen Tierversuche

 

Kooperation
(mit amazon)

Wenn Sie ein Buch oder ein anderes Produkt über diese Seite bei amazon.de bestellen, kommt eine kleine Provision dem IfT - Internetzwerk für Tiere zugute. Damit unterstützen Sie die Arbeit von aktiven Tierschützern.

Bücher- Such&Find!

© Tierversuchsgegner Pulheim e.V. Impressum Partnerseite: www.ift-onlinezentrale.de

zu mediazeit.de