|  | 
  
                                "Am 
                                Donnerstag, den 15. Mai musste ich sterben..."  
              Ich 
              ging nachts (oder war es am frühen Morgen?) in der Tiefgarage 
              im Landratsamt spazieren. Es war stickig und irgendwie Furcht erregend. 
              Also lief ich ganz schnell um den Ausgang zu finden und nach Hause 
              zu gehen.  Plötzlich 
                                wird es laut, es brummt und dröhnt und ein 
                                helles Licht rast auf mich zu. Ich renne schneller. 
                                Dann fühle ich stechende Schmerzen; mein 
                                kleiner Körper scheint zu zerreißen. 
                                Ich fliege in hohem Bogen durch die Luft und knalle 
                                auf dem harten Boden auf. Panik 
                                erfasst mein kleines Herz, ich wollte aufstehen 
                                - und konnte nicht 
                                
                                
                 
                  Diese Schmerzen!Ich will krabbeln – und kann nicht
                                
                 
                  Diese Schmerzen!Ich will kriechen – und kann nicht
                                
                 
                  Diese Schmerzen!Ich schreie, ich schreie: „Hilfe, so helft mir doch!“ 
                  - Wo sind meine geliebten Menschen?
                                
                Diese 
                  wahnsinnigen Schmerzen!Ich schreie noch lauter, verzweifelter: „Helft mir, bitte, 
                  bitte, so helft mir doch!“ Endlich, ein Mensch – 
                  er schaut- und läuft weiter!
                                
                Ich 
                  schreie! 
                                
                Diese 
                  Schmerzen!Sie werden immer schlimmer. Ein Auto hält – ein Mensch 
                  schaut heraus - und fährt weiter
 
                                
                                
                 
                  Diese wahnsinnigen Schmerzen!Ich schreie nicht mehr
                                
                 
                  Diese Schmerzen!Warum hilft mir keiner? Keiner dieser Menschen, die ich so liebe? 
                  Die mir immer zu Essen gaben, mit mir schmusten und mich umsorgten? 
                  Was waren das für Menschen?
                                
                 
                  Dieser Durst! Fußgetrappel kommt – und geht.
                                
                Diese 
                  Schmerzen! Ein Auto hält – und fährt weg
                                
                 
                  Dieser Hunger! Ich werde kurz ohnmächtig
                                
                 
                  Diese Schmerzen, dieser Durst, dieser Hunger!Stunden sind vergangen, Fußgetrappel kommend-stehend-weitergehend; 
                  Autos kommend-haltend-weiterfahrend
 
                                
                                
                 
                  Ich kann nicht mehr, mein Köpfchen fällt in den Dreck
                                
                 
                  Diese Schmerzen, dieser Durst, dieser Hunger, diese Abgase, 
                  diese Angst! Ich muss mich beschmutzen
                                
                 
                  Die Schmerzen werden unerträglich
                                
                 
                  Es blutet
                                
                Ich 
                  gebe auf, ich möchte sterben – und kann nicht. Fußgetrappel 
                  kommt – und geht
                                
                 
                  Diese Schmerzen, dieser Hunger, dieser Durst, diese Abgase, 
                  dieser Dreck, diese Einsamkeit, diese Trauer, diese Angst, diese 
                  Schmerzen, diese... Ein Auto hält – und fährt 
                  weg Endlich- 
                                eine Stimme, liebevoll. Ich sage ganz leise und 
                                kläglich: „Miau, Miau.“ Es wird 
                                weich, es wird warm. 
                                
                                
                 
                  Diese 
                  Schmerzen!Es piekst, die Schmerzen lassen nach, der Hunger, der Durst, 
                  die Angst, die Einsamkeit
                                
                Ich 
                  werde durchleuchtet – es piekst
                                
                 
                  ich darf und muss sterben Aus 
                                meinem Katzenhimmel sehe ich meine Retterin - 
                                traurig und wütend, die Tierärztin – 
                                fassungslos. Da ich in der Narkose nicht mehr 
                                spucken musste, lag ich also mindestens 12 Stunden 
                                mit diesen unerträglichen Schmerzen, diesem 
                                Durst, diesem Hunger, dieser Angst, diesen Abgasen, 
                                diesem Lärm und diesem Dreck im Parkhaus 
                                des Landratsamtes Schwäbisch Hall.  
                                Ich hatte zwei gebrochene Hinterbeine, die Hüftknochen 
                                standen mir an der Seite aus dem Fell, meine Innereien 
                                – blutend, verletzt. Ich – hilflos, 
                                auf dem Boden, klein und voller Angst. Menschen 
                                – an mir vorbeilaufend. Autos – haltend 
                                und weiterfahrend. Mein letzter Gedanke: GELIEBTE 
                                Menschen?! Eure 
                                verstorbene, ca. 8 Jahre alte Mieze Anmerkung: 
                                Wegschauen – Nichtstun ist unmenschlich, 
                                grausam und feige. Bei uns Menschen würde 
                                dies „unterlassene Hilfeleistung“ 
                                bedeuten und bestraft werden. Man muss kein großer 
                                Tierfreund sein, um einem hilflosen LEBEWESEN 
                                zu helfen. Auch 
                                wenn man selbst aus irgendwelchen Gründen 
                                nicht in der Lage ist das Tier zum Tierarzt zu 
                                bringen, ist ein Anruf zuviel verlangt? (z.B. 
                                Polizei, bekannte Tierfreunde (hier im Amt!), 
                                wir haben sogar ein uns angehöriges VETERINRÄMT! 
                                oder den Tierschutzverein) Es 
              gibt immer eine Möglichkeit... Traurige Leistung hier in unserem 
              Landratsamt, die der Öffentlichkeit bestimmt nicht vollkommen 
              unbekannt bleiben wird und auch nicht bleiben sollte.  
                                Heißt es nicht: Edel sei der Mensch, hilfreich 
                                und gut? Was Du nicht willst, das man Dir tu´, 
                                das füge auch keinem anderen (Lebewesen) 
                                zu. Gefunden auf der Homepage des 
                                TSV Schwäbisch Hall |