Trotz Regenwetter versammelten
sich am Welttierschutztag - Samstag, 4. Oktober 2003
- ca. 300 Tierfreunde auf dem Heumarkt in Köln,
um gegen die grausame Haltung und Tötung der so genannten
Pelztiere zu demonstrieren.
Wir hatten uns kurzfristig dazu entschieden,
mit einem Informationsstand an der Demonstration Köln
pelzfrei teilzunehmen.
Es war uns wichtig, unseren MitstreiterInnen unsere
Solidarität zu bekunden sowie das Flugblatt "Die
große Karstadt-Lüge" an die Öffentlichkeit
zu bringen.
Die Besucher an unserem Info-Stand waren sehr
interessiert. Viele trugen sich auch in die von uns ausgelegten
Unterschriftenlisten ein, um so ein Verbot des Imports von
Hunde- und Katzenfellen aus Asien zu erwirken.
Als unsere Gäste waren Rolf Borkenhagen
und drei weitere Mitglieder der Tierversuchsgegner Saar aus
Saarbrücken angereist.
Gegen 12.00 Uhr marschierten wir mit Plakaten
und Transparenten ausgestattet durch die Kölner Innenstadt.
Sehr wirkungsvoll bewies sich das Infomobil
der Interessen-Gemeinschaft Tierschutz aus Siegen, das
den Zug anführte. Gleichzeitig diente seine Plattform den
Gästen der Anti-Pelz-Organisationen aus England, Österreich
und natürlich auch aus Deutschland, als Redebühne.
Sehr beeindruckend wirkte auch der lange Zug
von Pelz-Gegnern, die mit Trillerpfeifen, Rasseln und Trommeln
für Stimmung und große Aufmerksamkeit in der Bevölkerung
sorgte. Etwa drei Stunden lang brachten wir so unseren
Unmut über die Qualen der Tiere in den Farmen der Pelzindustrie
zwar lautstark aber friedlich zum Ausdruck.
Die Pelzgeschäfte, die wir aufsuchten
und die immer noch von den Leiden der Tiere profitieren, waren
auf unser Kommen vorbereitet und hatten Türen und Fenster
durch herabgelassene Gitter fest verschlossen. Und das zur
besten Verkaufszeit!
Der Inhaber einer Änderungs-Schneiderei
war bei der Demo im vergangenen Jahr nicht von den
Pelzgegnern aufgesucht worden, hatte sich aber vor Fernseh-Kameras
dahingehend geäußert, dass er die Demonstration
der TierschützerInnen und TierrechtlerInnen nicht verstehe
und schon gar nicht befürworten könne.
"Wer solche Aussagen
in der Öffentlichkeit macht, muss damit rechnen, dass auch
er bei der nächsten Gelegenheit von den Aktivisten
der Pelzgegner heimgesucht wird", erklärte
Rainer Gaertner, Vorsitzender der Tierversuchsgegner Nordrhein-Westfalen,
dann auch sehr treffend über Megafon.
Auf dem Weg von dem einen zum nächsten
Pelzgeschäft brachten die Hamburger Rapper MC Albino
(links) und Madcap Darbietungen aus ihrem neuen Repertoire.
Der Text "Ohne Rechte" (Text siehe rechts)
verursachte uns eine Gänsehaut.
Aber auch die rhythmischen Klänge der
Trommeln, die von den als Tod verkleideten Pelzgegnern herrührten,
die die Zugspitze vor dem Info-Mobil anführten.
Bei der Schluss-Kundgebung forderte Dr.
Edmund Haferbeck, "Bundesverband zum Schutz vor Rechtsmissbrauch"
die Verbraucherschutz-Ministerin Künast auf, endlich
energisch gegen die Tierquälerei in der Pelzindustrie vorzugehen.
Zum Schluss erklärte er uns, dass
noch vor sieben Jahren diese Art der Demonstrationen verboten
und somit strafbar gewesen sind und mehr als 50 Demonstranten
wegen "Störung der Öffentlichkeit" verhaftet
und eingesperrt wurden. Sie galten als vorbestraft! Heute
wären die gleichen Demonstrationen völlig legal
und die damaligen Demonstranten gelten nicht mehr als Vorbestrafte.
Vielleicht sind in ein paar Jahren auch Tierbefreiungen
und Jagd-Sabotagen nicht mehr strafbar?
Denn die eigentlichen Verbrecher sind schließlich
unter unseren Gegnern zu finden!
Der Kölner Stadtanzeiger berichtete am
8.10.2003 über eine Strafanzeige eines Pelzhändlers,
der sich angeblich durch Demonstranten bedroht fühle.
Wir fragen uns, wie sich wohl ein Tier fühlt,
wenn es vom Züchter brutal gepackt, aus seinem Käfig
gezerrt und durch Schläuche in Mund und After vergast
wird, um sich anschließend das Fell über die Ohren ziehen
zu lassen?
Fotos und Text: Trudi
Straeten |
Folgender Text stammt von den Rappern MC Albino und Madcap.
Vielen Dank für die Erlaubnis, diesen Text hier veröffentlichen
zu dürfen.
Ohne Rechte...
Wenn es um Tiere geht - wird jeder zum Nazi.
Für sie ist jeder Tag Treblinka.
I. Planet
Erde - reinste Willkür greift um sich. Die Stimmen von
Ignoranz - und Perversion verstummen nicht. Dreh dich mal
um dich, 360° und frag, was könnte noch schlimmer
sein - am jüngsten Tag? Fühlende Wesen erleiden
Qualen und zwar unbeachtet. Verdrängt und wenn überhaupt
nur mit Argwohn betrachtet. Man schweigt - alles normal -
the show must going on. Aber sorry - something is definetly
going wrong. Ich spüre Ohnmacht, schau mich an, was soll
ich tun? Dunkle Wolken am Horizont, in mir tobt ein Taifun.
Moral, was ist das? Wohl nur etwas für Spinner. Dort
wo es sie nicht gibt sitzen Gewinner, und zwar immer. Die
Ethik zweigeteilt, der Mensch trägt die Krone. Ist man
ein Tier, stirbt man für Feinschmecker und die Mode.
Für Sadisten sowieso und deren Zahl ist nicht gering.
Sie verüben Massaker, noch schlimmer als die von Deng
Xioping.
Chorus: Planet
Erde – die Macht des stärkeren regiert. Survival
of the fittest, wer schwach ist, verliert. Kapiert hab ich
das nie, wie soll man’s auch verstehen, dass Verbrechen
geschehen, die Menschen blindlings weitergehen. Drum leih
ich meine Stimme, denen, die keine haben. Die ohne Rechte
sind – in aussichtslosen Lagen. Bewusstsein will ich
schaffen und es wird höchste Zeit. Tagtäglich erleiden
Tiere für uns das größte Leid.
II. Der
Weg ist lang und steinig, gespickt mit Hindernissen. Menschen
wollens nicht wissen. – Verstecken sich hinter Kulissen.
Keine freie Meinungsbildung, denn man wächst leider hinein.
Welches kleine Kind müsste nicht beim Anblick der Wahrheit
schreien. Das gäbn Trauma, und zwar für den Rest
des Lebens. Jede Therapie auf dem Planeten wäre vergebens.
Doch so ahnt man als Kind nichts von den ganzen Grausamkeiten.
Die die großen Erwachsenen den Kreaturen bereiten. Ohne
Rechte, nur Pflichten – Unterdrückung nennt man
das. Von Rassismus und Sexismus kennt man das. Bedenkt man
das – wir unser System zivilisiert nennen, verwundert
es nicht, dass das Blut in meinen Adern gefriert, denn ich
seh Legebatterien, Versuchstiere die schrien. Je abgebrühter
du bist, desto mehr kannst du verdienen. Gottgleich der Mensch,
das höchstentwickelte Tier. Oft merk ich nichts davon,
wenn ich mein ’n Verstand verlier. Wenn es um Tiere
geht, wird jeder Mensch zum Nazi. – Vegetarismus ist
für jeden ein Nahziel. Props an alle Tierrechtler, sie
wollen das Grauen vermeiden. Die Frage ist nicht, können
Tiere denken, sondern, können sie leiden.
Chorus: Planet Erde –
die Macht des stärkeren regiert. Survival of the fittest,
wer schwach ist, verliert. Kapiert hab ich das nie, wie soll
man’s auch verstehen, dass Verbrechen geschehen, die
Menschen blindlings weitergehen. Drum leih ich meine Stimme,
denen, die keine haben. Denn merkwürdiger Weise stellen
die anderen keinen Fragen. Bewusstsein will ich schaffen und
es wird höchste Zeit. Tagtäglich erleiden arme Kreaturen
für uns das größte Leid.
III. Spezizismus heißt
der Virus, den die Menschen in sich tragen. Man selbst ist
sich der nächste, hat keinen Grund sich zu beklagen.
Moderne Sklaven der Menschheit – und die entscheidet,
welches Tier zum besten Freund wird – und welches leidet.
Der eigene Vorteil zählt, Bedürfnisse der Tiere
wenig. Wissen wie das Schnitzel vorher aussah will man eh
nicht. Thema erledigt! Ein Leben in der Hölle –
für den kurzen Gaumengenuss – für das Gefühl
der Völle. Wenn der Hunger kommt, geht die Moral derbe
flöten. Ignorante Schlampen tragen Pelze ohne zu erröten.
Verrückte Welt – Schlachthöfe gleich Schlachtfelder.
So bestimmt Tragik den Raum, in Massen fließen Gelder.
Kühe und Schweine werden degradiert – zu Maschinen.
Und die Lobby muss sich nicht mal groß anstrengen um
zu kaschieren. Macht euch die Erde untertan, ein Irrtum der
Geschichte. Das größte Verbrechen, dessen Schatten
ich hier belichte.
Chorus
IV. Im wohligen Konsum-Delirium
verweilen die Leute. Leichte Beute. Die sich nie richtig erhob,
sondern stets beugte. Das zeugte – von seelischer Abgestumpftheit
der Massen. Und jeder, der die Ruhe stört wird freigegeben
zum hassen. Das war nicht nur bei Dutschke so, nein, so ist’s
noch heute. –Legt man seine Seele frei, wird man zur
leichten Beute. Massenmord an Tieren wird hingenommen, man
will sich nicht outen. Brutale Quälerei gilt als normal,
mach bloß nicht auf’n lauten. – Die Bauten
müssten fallen, die Erde müsste Beben. Nicht nur
Menschen wollen nicht leiden, nein, auch die Tiere möchten
leben. Mein Bestreben ist nicht einfach, doch die Message
ist sehr simpel. Respekt und Mitgefühl für Mitgeschöpfe
steht auf meinem Wimpel. Ist das denn so schwierig, denkt
mal drüber nach. Die wichtigsten Dinge des Lebens liegen
meistens brach. Was macht denn den Menschen aus? Das wissen
um Moral? Auch wenn alle Verbrechen akzeptieren isses noch
lange nicht legal.
Chorus: Planet
Erde – die Macht des stärkeren regiert. Survival
of the fittest, wer schwach ist, verliert. Kapiert hab ich
das nie, wie soll man’s auch verstehen, dass Verbrechen
geschehen, die Menschen blindlings weitergehen. Drum leih
ich meine Stimme, denen, die keine haben. Denn merkwürdiger
Weise stellen die anderen keinen Fragen. Bewusstsein will
ich schaffen und es wird höchste Zeit. Tagtäglich
erleiden Tiere für uns das größte Leid.
V. Ich kick
die Lyrik auch mit Themen, die unbequem sind. – Verurteile
die Missstände, weil sie unverschämt sind. Ist es
moralisch legitim, nur weil’s in meinem Interesse ist.
Genau als wenn du von mir voll eins auf die Fresse kriegst,
nur weil ich stärker bin als du, und du dich nicht wehren
kannst. Und weil du vielleicht stumm bist, mich nicht bekehren
kannst. Menschen schaffen – die Hölle auf Erden
– treiben ins Verderben. Was soll erst werden, wenn
die Gefühle sterben? Das einzige Ziel, der maximale Profit.
Und die Industrie macht nur profitables publik. Realer Alptraum,
manchmal wünschte ich mir, ich wüsste von nichts.
Kanns nur ertragen, durch die Energie des Lichts. Kein Leichenschmaus
mehr für mich – will kein wandelndes Grab sein.
Er droppte the truth soll stehen – auf meinem Grabstein.
Das kann ja wohl nicht wahr sein, also schafft mit mir die
Wende. Ich will wahren Frieden auf Erden sehen, das war’s
– Ende.
Chorus: Planet Erde –
die Macht des stärkeren regiert. Survival of the fittest,
wer schwach ist, verliert. Kapiert hab ich das nie, wie soll
man’s auch verstehen, dass Verbrechen geschehen, die
Menschen blindlings weitergehen. Drum leih ich meine Stimme,
denen, die keine haben. Die ohne Rechte sind - in aussichtslosen
Lagen. Bewusstsein will ich schaffen und es wird höchste
Zeit. Tagtäglich erleiden Tiere für uns das größte
Leid.
Magic
Albino Productions
(C) 09/1999 |