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TVG Pulheim: Tier-Info Mai 2004

TIER-INFO Übersicht
Medien-Bericht

Wenn die Krähen Trauer tragen
Von Fritz Harders

Jagd. Bezirksregierung will Massenfang der Rabenvögel im Landkreis Leer rechtlich prüfen. Heute beginnt die Brut- und Setzzeit. Das Forschungsprojekt wird bis zum 1. August ausgesetzt, damit keine Alttiere gefangen werden, die Junge aufziehen.

Leer - Ist es "sinnlose Massentötung" oder "eine sinnvolle Maßnahme zum Artenschutz"? Zwischen Naturschutzbund und der Jägerschaft gehen die Meinungen wieder einmal auseinander. Jetzt streiten die beiden Verbände um den Massenfang von Rabenkrähen im Landkreis Leer. Dabei handelt es sich um ein Forschungsprojekt des Instituts für Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Es wird von den Jägern tatkräftig und vom Landwirtschaftsministerium in Hannover finanziell unterstützt. Begonnen wurde mit dem Fang der Tiere vor einigen Wochen. Angelegt ist das Vorhaben
auf drei Jahre.

Gegen die massenhafte Tötung der schwarz gefiederten Vögel hat der Naturschutzbund so laut aufbegehrt, dass sich jetzt die Bezirksregierung eingeschaltet hat. Sie will nach Auskunft der Sprecherin Herma Heyken prüfen, ob die Genehmigung für die Fallenjagd rechtmäßig ist.

Die für das Forschungsprojekt erforderliche Genehmigung hat der Landkreis Leer erteilt. Die wissenschaftliche Untersuchung soll zeigen, ob sich die Zahl der Bodenbrütenden Vögel wie Kiebitz, Feldlerche oder Uferschnepfe erholt, wenn die Krähen dezimiert werden.

Nach Ansicht der Jäger tragen die räuberisch lebenden Vögel ein gerüttelt Maß Schuld am Niedergang der Wiesenvögel. "Die Forschungsergebnisse werden uns bestätigen", sagte Kreisjägermeister Jan-Wilhelm Hilbrands gestern.

Mit Büchse oder Flinte ist den intelligenten Rabenvögeln kaum beizukommen. Einmal beschossen, halten sich die Tiere außerhalb der Reichweite von Schrot und Kugel auf. Dabei wissen die vorsichtigen Krähen genau zwischen harmlosem Spaziergänger und bewaffnetem Waidmann zu unterscheiden. Das ist kein Jägerlatein.

In früheren Zeiten griff man deshalb auch schon mal zu rabiaten und wenig waidgerechten Methoden: Nester wurden ausgeschossen oder Gifteier ausgelegt. Die lebend fangende Falle scheint heute das Mittel der Wahl. Die Tiere werden dann mit einem Schlag auf den Kopf getötet. 1994 wurden die Rabenvögel von der damals rot-grünen Landesregierung unter Schutz gestellt. In der Folge vermehrten sich die Tiere, die als Kulturfolge alle Menschen gemachten Vorteile nutzen. Die Jäger sind überzeugt, korrigierend eingreifen zu müssen. Kreisjägermeister Hilbrands: "Wenn wir nichts machen, können wir den Wiesenvogelschutz abhaken."

Der Naturschutzbund (Nabu) sieht das anders. Für Ostfrieslands Nabu-Geschäftsführer Matthias Bergmann, ist es "völlig blödsinnig, flächendeckend zu bejagen". Der Naturschutzbund erkennt in der intensiven Landwirtschaft den Hauptschuldigen für den Niedergang der Wiesenvögel.

Unabhängig von der rechtlichen Bewertung wird die Fallenjagd wegen der heute beginnenden Brut- und Setzzeit bis zum August ausgesetzt. Es sollen keine Altvögel gefangen werden, die Junge aufziehen.

Leserbriefe an: [email protected]

Leserbrief

Zu Krähenfang in Leer
von Johann Beuke, Mitglied bei Internet(z)werk für Tiere

In Fallen gefangen, anschließend mit der Hand, den Schuhen oder dem Gewehrkolben getötet.

Von unten mit Schrot in das Nest mit der brütenden Krähe samt Eiern oder Jungvögeln geschossen. Mit vergifteten Eiern getötet oder früh morgens von ihren Schlafplätzen aus den Bäumen geschossen.

Die Art der Bejagung von Krähen durch Jäger war sehr vielfältig und abstoßend. Bis zu ihrer Unterschutzstellung im Jahre 1987 waren diese Praktiken der Bejagung von Krähen aus Sicht der Jäger zeitgemäß. Die Rabenvögel wurden schon immer von den Jägern verteufelt und falsch dargestellt.

Dohle, Saatkrähe, Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher alle in einen Topf geworfen, den Kolkraben als Schaf-, Schwein- und Rinderkiller an die Spitze gesetzt, wird versucht, die Bevölkerung auf „Abschuss“ zu stimmen. Obwohl Gutachten unabhängiger Institute das Gegenteil beweisen, hält die Jägerschaft an ihren Argumenten fest.

Bauern werden angeblich in ihrer Existenz bedroht, unsere Singvögel sterben aus und auch das Niederwild ist vom Aussterben bedroht. Und an allem ist der Rabenvogel schuld?

In jedem Winter ist es wieder zu sehen und zu hören, das allgegenwärtige Treiben und Schießen. Hase, Rebhuhn, Fasan und andere, die doch eigentlich vor Raubwild geschützt werden müssen, werden jetzt tausendfach (z.B. ca. 500.000 Hasen jedes Jahr in Deutschland) von Jägern zur Strecke gebracht. Und um dieses Treiben weiter zu veranstalten, wird von allem abgelenkt, was dem Niederwild wirklich schadet, nämlich die intensive Landwirtschaft mit ihren großen Maschinen, die Zersiedelung der Landschaft und letztendlich natürlich auch die Jagd.

Jetzt sollen Rabenkrähen in Massen gefangen und getötet werden um ihnen die Schuld am Rückgang des Niederwildes wissenschaftlich nachzuweisen. Diese Barbarei, die an das tiefste Mittelalter erinnert ist der Gipfel der Heuchelei durch die Jägerschaft im Kreis Leer. Hier wird sehr deutlich, dass kein Interesse an der Artenvielfalt besteht, sondern lediglich die Strecken der erbeuteten Wildtiere gesteigert werden soll.

Wenn schon das Niederwild Probleme hat in unserer ausgeräumten Landschaft zu überleben, sollten doch zuerst die Jäger ihre Gewehre entladen und das Niederwild schonen.

Solange Jäger Hasen und Fasane schießen, haben sie kein Recht, andere Beutegreifer dafür zu töten.

TIER-INFO


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