Zu Krähenfang in Leer
von Johann Beuke, Mitglied bei
Internet(z)werk für Tiere
In
Fallen gefangen, anschließend mit der Hand, den Schuhen oder
dem Gewehrkolben getötet.
Von unten mit Schrot in das Nest mit der brütenden
Krähe samt Eiern oder Jungvögeln geschossen.
Mit vergifteten Eiern getötet oder früh
morgens von ihren Schlafplätzen aus den Bäumen
geschossen.
Die
Art der Bejagung von Krähen durch Jäger
war sehr vielfältig und abstoßend.
Bis zu ihrer Unterschutzstellung im Jahre 1987
waren diese Praktiken der Bejagung von Krähen
aus Sicht der Jäger zeitgemäß.
Die Rabenvögel wurden schon immer von den
Jägern verteufelt und falsch dargestellt.
Dohle,
Saatkrähe, Rabenkrähe, Elster und Eichelhäher
alle in einen Topf geworfen, den Kolkraben als
Schaf-, Schwein- und Rinderkiller an die Spitze
gesetzt, wird versucht, die Bevölkerung auf
„Abschuss“ zu stimmen. Obwohl Gutachten
unabhängiger Institute das Gegenteil beweisen,
hält die Jägerschaft an ihren Argumenten
fest.
Bauern
werden angeblich in ihrer Existenz bedroht, unsere Singvögel
sterben aus und auch das Niederwild ist vom Aussterben bedroht.
Und an allem ist der Rabenvogel schuld?
In
jedem Winter ist es wieder zu sehen und zu hören,
das allgegenwärtige Treiben und Schießen.
Hase, Rebhuhn, Fasan und andere, die doch eigentlich
vor Raubwild geschützt werden müssen,
werden jetzt tausendfach (z.B. ca. 500.000 Hasen
jedes Jahr in Deutschland) von Jägern zur
Strecke gebracht. Und um dieses Treiben weiter
zu veranstalten, wird von allem abgelenkt, was
dem Niederwild wirklich schadet, nämlich
die intensive Landwirtschaft mit ihren großen
Maschinen, die Zersiedelung der Landschaft und
letztendlich natürlich auch die Jagd.
Jetzt
sollen Rabenkrähen in Massen gefangen und
getötet werden um ihnen die Schuld am
Rückgang des Niederwildes wissenschaftlich
nachzuweisen. Diese Barbarei, die an das tiefste
Mittelalter erinnert ist der Gipfel der Heuchelei
durch die Jägerschaft im Kreis Leer. Hier
wird sehr deutlich, dass kein Interesse an der
Artenvielfalt besteht, sondern lediglich die Strecken
der erbeuteten Wildtiere gesteigert werden soll.
Wenn
schon das Niederwild Probleme hat in unserer ausgeräumten Landschaft
zu überleben, sollten doch zuerst die Jäger ihre Gewehre
entladen und das Niederwild schonen.
Solange Jäger Hasen und Fasane schießen,
haben sie kein Recht, andere Beutegreifer dafür
zu töten. |