Fall
Tierversuchslabor Covance:
Tierrechtler fechten Gerichtsverfügungen an
Per einstweiliger Verfügungen durch
das Landgericht Münster hat das Tierversuchslabor
Covance, das durch tierquälerischen Umgang mit
seinen Affen in den Medien Schlagzeilen machte,
die Verbreitung der Filmaufnahmen aus dem Labor
verbieten lassen. Die hiervon betroffenen Tierrechtler
wehren sich und erhoben dagegen Widerspruch. Prozessanwälte
sind Dr. Eisenhart von Loeper, Vorsitzender des
Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, und Dr.
Konstantin Leondarakis LL.M.
Die Verbotsverfügungen ergingen
an den Journalisten Friedrich Mülln, der die Missstände
monatelang gefilmt und veröffentlicht hatte, an
die »Münsteraner Initiative für Tierrechte e.V.«
sowie an den Hamburger Tierrechtsverein »die tierbefreier
e.V.«. Die beiden Gruppen setzten das Bildmaterial
bei öffentlichen Protestveranstaltungen ein. Gemäß
Beschluss des Landgerichts Münsters hat der Journalist,
weil er die Aufnahmen undercover gemacht hatte,
die Bilder rechtswidrig erlangt. Das Gericht sieht
darin einen Eingriff in den Gewerbebetrieb, der
mit dem Grundrecht der Meinungsfreiheit nicht
zu rechtfertigen sei.
»Unhaltbar«, kontert Dr. jur. Eisenhart
von Loeper, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen
für Tierrechte »Denn die Grundrechte der Informations-
und Meinungsfreiheit sind für unsere Demokratie
unverzichtbar und nicht mit reinen Wirtschafts-
und Geheimhaltungsinteressen der Betreiber des
Tierversuchslabors auszuschalten«. Von Loeper
vertritt als Rechtsanwalt die Münsteraner Initiative
in dem am 4. Februar anstehenden Prozess über
die Rechtmäßigkeit der Verbotsverfügungen. Er
hält eine Korrektur der Gerichtsentscheidung schon
aus verfassungsrechtlichen Gründen für unabweisbar.
»Es ist nicht hinnehmbar, dass
die Firma Covance durch bestellte parteiische
Gutachter die kritischen Filmszenen vertuschen
und die öffentliche Diskussion abwürgen will«,
protestiert von Loeper. Unabhängige Sachverständige
hätten bereits bestätigt, dass der brutale und
würdelose Umgang mit den Affen im Labor tierschutzwidrig
sei und hier eingeschritten werden müsse. Die
Öffentlichkeit könne der Wahrheit wegen nicht
auf jene Fakten verzichten, die sich aus dem vorliegenden
Filmmaterial ergeben. »Wir Anwälte der zurzeit
drei mundtot gemachten Prozessparteien werden
alles daran setzen, dass Covance sich hier nicht
mit all seiner Macht aus dem Tierschutz-Skandal
schleichen kann«, ergänzt Dr. Konstantin Leondarakis,
der den Journalisten Friedrich Mülln vertritt.
Bildmaterial und
weitere Informationen:
Pressemitteilung
von Menschen
für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner
e.V.
E-Mail:
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